EU-KI-Gesetz
Das EU-KI-Gesetz, offiziell Verordnung (EU) 2021/2161 über künstliche Intelligenz, ist am 2. August 2023 in Kraft getreten. Es markiert einen bedeutenden Schritt in der Regulierung von künstlicher Intelligenz und hat auch direkte Auswirkungen auf die Energiewirtschaft.
Kernpunkte des Gesetzes
- Risiko-basierter Ansatz: KI-Systeme werden nach ihrem Risikopotential in verschiedene Kategorien eingeteilt.
- Verbot hochriskanter KI: Bestimmte KI-Anwendungen, die als unannehmbar riskant eingestuft werden, sind verboten.
- Strikte Anforderungen an hochriskante KI: Für KI-Systeme, die als "hoch riskant" eingestuft werden, gelten besonders strenge Anforderungen. Dazu gehören unter anderem:
- Hohe Datenqualität und -repräsentativität
- Transparenz und Nachvollziehbarkeit
- Robustheit gegen Manipulationen
- Menschliche Aufsicht
- Harmonisierung des Binnenmarktes: Das Gesetz schafft einen einheitlichen Rechtsrahmen für KI in der EU und fördert so Innovation und Investitionen.
Auswirkungen auf die Energiewirtschaft
Die Energiewirtschaft ist ein Sektor, in dem KI zunehmend zum Einsatz kommt. Insbesondere bei der Steuerung von Stromnetzen, der Prognose von Energieverbrauchswerten und der Entwicklung neuer Energietechnologien spielt KI eine wichtige Rolle.
Für die Energiewirtschaft sind folgende Aspekte besonders relevant:
- Künstliche Intelligenz in kritischen Infrastrukturen: KI-Systeme, die in kritischen Infrastrukturen wie Stromnetzen eingesetzt werden, fallen unter die Kategorie "hoch riskant". Das bedeutet, dass für diese Systeme besonders hohe Anforderungen an Sicherheit, Zuverlässigkeit und Transparenz gelten.
- Datensicherheit und Datenschutz: Die Verarbeitung großer Mengen von Daten ist für den Einsatz von KI in der Energiewirtschaft unerlässlich. Das KI-Gesetz stellt daher hohe Anforderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit.
- Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Unternehmen müssen in der Lage sein, die Entscheidungen ihrer KI-Systeme nachzuvollziehen und zu erklären. Dies ist besonders wichtig, wenn es um kritische Infrastrukturen geht.
- Menschliche Aufsicht: Auch bei hoch automatisierten Prozessen muss eine menschliche Aufsicht gewährleistet sein. Dies gilt insbesondere in Situationen, in denen es zu unerwarteten Ereignissen kommt.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Unternehmen der Energiewirtschaft, die KI-Systeme einsetzen oder entwickeln, müssen sich mit den Anforderungen des EU-KI-Gesetzes auseinandersetzen. Dazu gehört:
- Risikobewertung: Unternehmen müssen ihre KI-Systeme einer gründlichen Risikobewertung unterziehen, um zu ermitteln, welche Anforderungen an sie gestellt werden.
- Anpassung der Prozesse: Es ist möglich, dass Unternehmen ihre Prozesse anpassen müssen, um die Anforderungen des Gesetzes zu erfüllen.
- Dokumentation: Unternehmen müssen detaillierte Dokumentationen über ihre KI-Systeme führen.
- Zusammenarbeit mit Behörden: Unternehmen müssen eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass ihre KI-Systeme den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Das EU-KI-Gesetz ist ein wichtiger Schritt zur Schaffung eines vertrauenswürdigen und sicheren Umfelds für die Entwicklung und den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Die Energiewirtschaft ist ein Sektor, der von diesen Entwicklungen besonders betroffen ist. Unternehmen müssen sich aktiv mit den Anforderungen des Gesetzes auseinandersetzen, um Wettbewerbsfähigkeit und Innovation zu sichern.