Zunehmende Extremwetterereignisse

Zunehmende Extremwetterereignisse: Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Stürme nehmen weltweit zu. Nach Ansicht von Wissenschaftlern ist Europa davon besonders stark betroffen. Die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß solcher Extremereignisse werden durch den menschengemachten Klimawandel substanziell erhöht.

Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Stürme treten weltweit häufiger und intensiver auf. Wissenschaftliche Studien belegen, dass der menschengemachte Klimawandel die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß dieser Ereignisse maßgeblich erhöht.

Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Extremwetter

Die globale Erwärmung wirkt sich auf das gesamte Klimasystem der Erde aus. Bereits eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur von nur einem Grad Celsius hat große Auswirkungen auf die Faktoren, die unser Wetter bestimmen.

  • Hitzewellen und Dürren: Höhere Durchschnittstemperaturen führen zu intensiverer Wasserverdunstung aus Böden und Wasserflächen, was Dürren begünstigt. Gleichzeitig werden Hitzewellen häufiger, heißer und dauern länger an. Forschungsergebnisse zeigen, dass einige der jüngsten Hitzewellen ohne den Klimawandel nahezu unmöglich gewesen wären.

  • Starkregen und Überschwemmungen: Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen – etwa 7 % mehr pro Grad Erwärmung. Wenn dieser Wasserdampf abregnet, führt dies zu intensiveren und extremeren Niederschlägen, die in der Folge Überschwemmungen und Fluten verursachen können.

  • Stürme: Die Erwärmung der Ozeane liefert mehr Energie für Stürme und Hurrikans, was zu deren Intensivierung beitragen kann.

Warum Europa besonders betroffen ist

Europa ist, laut Wissenschaftlern, besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels, insbesondere für Hitzestress. So starben allein im Sommer 2022 mehr als 60.000 Menschen in Europa an hitzebedingten Ursachen. Darüber hinaus gibt es in Europa eine Zunahme von gegensätzlichen Wetterextremen im Sommer. Diese werden durch stärkere Schwankungen in der Nordatlantischen Oszillation (NAO) verursacht, einem Zirkulationssystem, das das europäische Wetter mitbestimmt. Solche Schwankungen können gleichzeitig in unterschiedlichen Regionen Europas für extreme Dürren im Süden und starke Niederschläge im Norden sorgen, oder umgekehrt.

Wetterextreme gab es schon immer, aber ihre Häufigkeit, Intensität und Dauer nehmen signifikant zu. Durch die Attributionsforschung können Wissenschaftler den Einfluss des Klimawandels auf einzelne Wetterereignisse mittlerweile quantifizieren. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit der Überschwemmungen im Ahrtal 2021 durch den Klimawandel um das 1,2- bis 9-fache erhöht war.

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