Wasserbedarf beim Aufbau von Elektrolyseleistung in Europa

Der Wasserbedarf für den geplanten Aufbau von Elektrolyseleistung in Deutschland hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe der Elektrolyseure und der Art der verwendeten Technologie. Allerdings ist es allgemein bekannt, dass die Elektrolyse von Wasser zur Herstellung von Wasserstoff eine beträchtliche Menge an Wasser benötigt.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung aus dem Jahr 2019, würde der Wasserbedarf für eine Elektrolysekapazität von 5 GW etwa 35 Millionen Kubikmeter pro Jahr betragen. Zum Vergleich: Der jährliche Trinkwasserverbrauch in Deutschland beträgt rund 121 Liter pro Tag und Person, was einer jährlichen Menge von etwa 8,7 Milliarden Kubikmetern entspricht.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es in einigen Regionen Deutschlands, insbesondere in trockenen und wasserarmen Gebieten, bereits heute Engpässe in der Trinkwasserversorgung gibt. Daher müsste bei der Planung des Ausbaus der Elektrolysekapazität auch der Verfügbarkeit von Wasserressourcen und möglichen Konflikten mit anderen Nutzungen des Wassers wie Landwirtschaft und Industrie Rechnung getragen werden.

Das Thema Wasser ist bei der Planung und dem Ausbau der Energieinfrastruktur von großer Bedeutung, da der Energiebedarf mit dem Bedarf an Wasserressourcen eng verbunden ist. Der Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie die verstärkte Produktion von Wasserstoff erfordern alle eine erhebliche Menge an Wasser.

Wenn der Wasserbedarf bei der Energieinfrastrukturplanung nicht ausreichend berücksichtigt wird, können mehrere negative Auswirkungen auftreten. Eine der möglichen Folgen ist ein zusätzlicher Druck auf die ohnehin begrenzten Wasserressourcen in einigen Regionen Europas, insbesondere in wasserarmen Gebieten. Dies kann zu Konflikten zwischen verschiedenen Nutzern wie Landwirtschaft, Industrie und Energieproduktion führen und letztendlich zu einer Übernutzung der Wasserressourcen führen.

Darüber hinaus kann der Energiebedarf zu einer weiteren Belastung der Wasserversorgung führen, da eine erhebliche Menge an Wasser zur Kühlung von Kraftwerken und anderen Energieinfrastrukturen benötigt wird. Die Erwärmung von Flüssen und Seen durch die Rückgabe von erwärmtem Kühlwasser kann auch negative Auswirkungen auf das Ökosystem haben.

Schließlich kann eine unzureichende Berücksichtigung des Wasserbedarfs auch zu einer Verlangsamung oder Verzögerung des Ausbaus erneuerbarer Energien und einer verstärkten Produktion von Wasserstoff führen, wenn geeignete Wasserressourcen nicht verfügbar sind.

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