Kleiner, reicher Teil der Weltbevölkerung ist für großen Anteil der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich
Eine wichtige und immer wiederkehrende Erkenntnis aus der Klimaforschung belegt: Ein kleiner, reicher Teil der Weltbevölkerung ist für einen unverhältnismäßig großen Anteil der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und trägt damit maßgeblich zur Erderwärmung bei.
Eine aktuelle Studie, die Anfang Mai 2025 in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht wurde, hat dies erneut eindrücklich belegt. Die Kernbotschaften dieser und ähnlicher Studien sind:
- Die reichsten 10 Prozent der Weltbevölkerung sind für einen Großteil (oft rund zwei Drittel) der globalen Erwärmung seit 1990 verantwortlich. Dies geht aus der genannten Studie hervor, die die Emissionen von verschiedenen Einkommensgruppen analysiert hat.
- Noch krasser ist der Beitrag des obersten Prozents: Das reichste 1 Prozent der Weltbevölkerung verursacht demnach einen noch viel größeren Anteil der Emissionen und trägt maßgeblich zu extremen Klimaereignissen wie Hitzewellen und Dürren bei. Einige Studien zeigen, dass das reichste 1 Prozent so viele Treibhausgase verursacht wie die ärmeren zwei Drittel der Weltbevölkerung zusammen.
- Lebensstil und Investitionen als Treiber: Der hohe Emissionsausstoß der Wohlhabenden ist eng mit ihrem Lebensstil verbunden – häufige Flugreisen, große Häuser, Konsumgüter, aber auch mit ihren Investitionen in emissionsintensive Sektoren wie fossile Brennstoffe.
- Klimagerechtigkeit: Diese Ungleichheit im Emissionsbeitrag hat weitreichende Implikationen für die Klimagerechtigkeit. Die Regionen und Menschen, die am wenigsten zu den Emissionen beitragen (oft im Globalen Süden), sind am stärksten von den Folgen der Klimakrise betroffen. Die Studie verdeutlicht, dass extreme Klimaauswirkungen nicht nur "abstrakte globale Emissionen" sind, sondern direkt mit den Lebensstilen und Investitionsentscheidungen der Wohlhabendsten verbunden werden können.
- Politische Implikationen: Die Erkenntnisse legen nahe, dass Klimaschutzmaßnahmen nicht nur auf breiter Basis ansetzen sollten, sondern auch gezielt die Emissionen der reichsten Bevölkerungsgruppen und deren Konsum- und Investitionsmuster adressieren müssen. Denkbar wären hier progressive Steuern auf Vermögen und kohlenstoffintensive Investitionen.
Beispiele für Konsummuster der Reichen, die zu hohen Emissionen führen:
- Flugreisen: Vielfliegerei, insbesondere Privatjets.
- Luxusgüter: Große Villen, Jachten, teure Autos.
- Investmentportfolios: Anlagen in Unternehmen, die hohe Emissionen verursachen (z.B. fossile Energien).
- Fleischkonsum: Oft höherer Konsum von Fleischprodukten, die eine hohe Klimabelastung haben.