Gibt es eine Erdgas Renaissance?
1. Treibhausgasemissionen
- Methan: Erdgas besteht hauptsächlich aus Methan, einem potenten Treibhausgas, das kurzfristig eine viel stärkere Erwärmungswirkung hat als Kohlendioxid (CO2). Leckagen bei der Förderung, dem Transport und der Verteilung von Erdgas können zu erheblichen Methanemissionen führen und die Klimaziele gefährden.
- CO2-Emissionen: Bei der Verbrennung von Erdgas wird zwar weniger CO2 freigesetzt als bei Kohle, aber immer noch deutlich mehr als bei erneuerbaren Energien. Eine verstärkte Nutzung von Erdgas würde somit die CO2-Emissionen erhöhen und die Klimaziele erschweren.
2. Verzögerung der Energiewende
- Fossile Abhängigkeit: Eine "Erdgas-Renaissance" würde die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verlängern und den Ausbau erneuerbarer Energien verzögern. Dies würde den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung behindern und die Klimaziele gefährden.
- Fehlinvestitionen: Investitionen in Erdgasinfrastruktur (Pipelines, Kraftwerke) könnten sich als Fehlinvestitionen erweisen, wenn die Nachfrage nach Erdgas in Zukunft sinkt.
3. Wirtschaftliche Risiken
- Preisschwankungen: Die Preise für Erdgas sind starken Schwankungen unterworfen, was die Planungssicherheit für Verbraucher und Unternehmen beeinträchtigt.
- Abhängigkeit von Importen: Viele Länder sind auf Erdgasimporte angewiesen, was zu geopolitischen Risiken und Abhängigkeiten führen kann.
4. Umweltbelastung
- Fracking: Die umstrittene Fracking-Technologie zur Erdgasförderung kann zu Umweltproblemen wie Grundwasserverschmutzung und Erdbeben führen.
- Landschaftsverbrauch: Der Bau von Erdgasinfrastruktur (Pipelines, Kraftwerke) kann zu erheblichen Eingriffen in Natur und Landschaft führen.
5. "Lock-in"-Effekt
- Langfristige Bindung: Investitionen in Erdgasinfrastruktur schaffen eine langfristige Bindung an fossile Brennstoffe und erschweren den Ausstieg aus der Nutzung von Erdgas.
Alternativen
- Erneuerbare Energien: Statt auf eine "Erdgas-Renaissance" zu setzen, sollte der Ausbau erneuerbarer Energien (Solar, Wind, Wasserkraft) beschleunigt werden.
- Energieeffizienz: Die Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden, Industrie und Verkehr kann den Energieverbrauch senken und somit den Bedarf an fossilen Brennstoffen reduzieren.
Eine "Erdgas-Renaissance" birgt erhebliche Risiken für den Klimaschutz, die Energiewende und die langfristige Energieversorgung. Stattdessen sollte der Fokus auf den Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz gelegt werden, um eine nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung zu gewährleisten.