EU-Klimaziel für 2050

Mit dem Europäischen Green Deal wollen die 27 EU-Mitgliedstaaten bis 2050 klimaneutral werden. In einem ersten Schritt sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 sinken. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Wirtschaft und Gesellschaft in vielen Bereichen neu ausgerichtet werden.

Klimawandel und Umweltzerstörung sind existenzielle Bedrohungen für Europa und die Welt. Mit dem europäischen Grünen Deal wollen wir daher den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft schaffen, die bis 2050 keine Netto-Treibhausgase mehr ausstößt, ihr Wachstum von der Ressourcennutzung abkoppelt und niemanden, weder Mensch noch Region, im Stich lässt.

Um die Klimaziele bis 2030 und Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, will die EU-Kommission das Energiesystem der EU dekarbonisieren. Dafür soll der Anteil erneuerbarer Energien gesteigert und die Energieeffizienz erhöht werden.

Ein Umstieg auf erneuerbare Energiequellen mindert den Ressourcenverbrauch, reduziert Energieimporte, verringert energetisch bedingte Emissionen und fördert die Versorgungssicherheit sowie technische Innovationen. Die EU-Kommission möchte den Anteil erneuerbarer Energien in der EU deshalb bis 2030 auf 40 % anheben. 2020 wurden EU-weit 22 % des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gedeckt.

Bis zum Jahr 2030 möchte die EU-Kommission die EU-weit installierte Photovoltaikleistung auf insgesamt 600 Gigawatt vervierfachen. 2020 lag die Stromerzeugungskapazität durch Photovoltaik in der EU bei 136 Gigawatt.

Auf den Straßen der EU sind immer mehr Fahrzeuge unterwegs und auch in 2022 wurden wieder mehr Autos zugelassen - wie kann das sein?

Der Straßenverkehr verursacht rund ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen der EU. 2020 lag der Ausstoß bei 690 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Gegenüber 1990 entsprach das einem Zuwachs um 11 %. Um bis 2050 klimaneutral zu werden, müssen deshalb auch die Voraussetzungen für eine emissionsfreie bzw. emissionsarme Mobilität geschaffen werden. Über 90 % der im Straßenverkehr verbrauchten Energie wird durch fossile Energieträger gedeckt. Alternativen wie der Elektroantrieb spielen eine sehr marginale Rolle.

Die EU-Staaten wollen ab 2035 in der EU nur noch emissionsfreie Neuwagen zulassen. Bislang sind Autos mit Verbrennungsmotoren die Regel: 2020 hatten in Deutschland immer noch 75 % der 2,9 Millionen neu zugelassenen Pkw einen klassischen Verbrennungsmotor, 25 % verfügten über einen alternativen Antrieb.

Vor allem das Elektroauto steht gegenwärtig als potentiell emissionsarme Alternative im Fokus. Doch 2020 hatten nur 7 % aller neu zugelassenen Pkw in Deutschland einen Elektroantrieb. In den meisten europäischen Staaten lag der Anteil ähnlich niedrig.

 

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