Elektroautos als "Kraftwerke auf Rädern": Ein vielversprechendes Konzept für die Energiewende

Die Idee, Elektroautos als flexible Stromspeicher und -lieferanten im Stromnetz zu nutzen, ist nicht nur genial, sondern auch technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll.

Vorteile:

  • Speicherung von überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energiequellen: Elektroautobatterien können Stromspitzen aus Wind- und Solarenergie aufnehmen, die sonst ungenutzt ins Netz abgeleitet werden müssten.
  • Bereitstellung von Strom bei Engpässen: Bei hoher Stromnachfrage können Elektroautos ihren gespeicherten Strom wieder ins Netz einspeisen und so helfen, Engpässe zu vermeiden.
  • Entlastung des Stromnetzes: Durch die intelligente Steuerung des Ladevorgangs von Elektroautos kann das Stromnetz entlastet und die Netzsicherheit erhöht werden.
  • Kosteneinsparungen: E-Auto-Besitzer können von günstigen Strompreisen profitieren, wenn sie ihr Auto laden, wenn der Stromüberschuss im Netz hoch ist.
  • Förderung der Elektromobilität: Die Nutzung von Elektroautos als "Kraftwerke auf Rädern" kann die Akzeptanz und Verbreitung der Elektromobilität fördern.

Transnet BW Pilotprojekt:

Der Netzbetreiber Transnet BW erprobt in einem Pilotprojekt mit 500 E-Auto-Besitzern die Nutzung von Elektroautos zur Flexibilisierung der Stromnutzung. Die Teilnehmer des Projekts können ihr Auto zu bestimmten Zeiten besonders günstig laden, wenn viel Strom aus erneuerbaren Energiequellen im Netz ist. Die Nutzung von Elektroautos als "Kraftwerke auf Rädern" ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende. Die Technologie ist ausgereift, die Vorteile sind vielfältig und die ersten Pilotprojekte zeigen, dass das Konzept auch in der Praxis funktioniert. Es ist daher zu erwarten, dass diese Art der Flexibilisierung der Stromnutzung in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen wird.

Beim bidirektionalen Laden, auch V2L (Vehicle-to-Load) genannt, kann ein Elektroauto nicht nur Strom aus dem Netz ziehen, sondern diesen auch wieder zurück ins Stromnetz einspeisen. So wird der E-Auto-Akku zum flexiblen Energiespeicher, der Haushalte, andere Geräte oder sogar das Stromnetz entlasten kann.

Wie funktioniert bidirektionales Laden?

  1. Technische Voraussetzung: Das E-Auto muss über die entsprechende Hardware verfügen, d.h. einen bidirektionalen Onboard-Charger besitzen.
  2. Ladevorgang: Der Ladevorgang funktioniert im Prinzip wie gewohnt. Der Stecker wird in die Ladebuchse des E-Autos gesteckt und der Ladevorgang gestartet.
  3. V2L-Funktion: Aktiviert man die V2L-Funktion, kann der Stromfluss umgekehrt werden. So kann der E-Auto-Akku als Stromquelle dienen und Geräte mit Strom versorgen oder überschüssigen Solarstrom aus der Photovoltaikanlage ins Stromnetz einspeisen.

Welche Vorteile bietet bidirektionales Laden?

  • Erhöhte Flexibilität: E-Autos werden zu mobilen Energiespeichern und können so die Energiewende unterstützen.
  • Entlastung des Stromnetzes: In Zeiten hoher Stromnachfrage kann der E-Auto-Akku als Puffer dienen und so das Stromnetz entlasten.
  • Notstromversorgung: Bei Stromausfällen kann der E-Auto-Akku als Notstromversorgung für Haushalte oder Geräte dienen.
  • Geringere Energiekosten: Durch die Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom kann man die Energiekosten senken.

Welche E-Autos können bidirektional laden?

Derzeit bieten nur wenige E-Auto-Modelle bidirektionales Laden an. Zu den Vorreitern gehören:

  • Nissan Leaf
  • Hyundai Kona electric
  • Kia e-Niro
  • Tesla Model 3 (ab 2021)

Bidirektionales Laden ist eine zukunftsweisende Technologie, die die Möglichkeiten der Elektromobilität deutlich erweitert. E-Autos werden so zu flexiblen Energiespeichern, die nicht nur den eigenen Fahrspaß erhöhen, sondern auch einen Beitrag zur Energiewende leisten können.

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