Deutschlands Wälder sind keine CO₂-Senke mehr

Die jüngste Bundeswaldinventur hat erschreckende Ergebnisse zutage gefördert: Deutschlands Wälder sind keine CO₂-Senke mehr, sondern setzen vermehrt CO₂ frei. Die Entwicklungen in den deutschen Wäldern sind besorgniserregend. Um die Wälder als wichtigen Lebensraum und CO₂-Speicher zu erhalten, sind umfassende Maßnahmen erforderlich.

Extreme Wetterereignisse:

  • Dürren: Die vergangenen Jahre waren von extremen Dürren geprägt. Bäume, die über längere Zeiträume unter Wassermangel leiden, werden anfälliger für Schädlinge und Krankheiten und sterben ab. Absterbende Bäume setzen das gespeicherte CO₂ wieder frei.
  • Stürme: Stürme wie Kyrill oder Friederike haben große Waldflächen verwüstet. Abgestorbene Bäume zersetzen sich und geben das gespeicherte Kohlenstoff wieder an die Atmosphäre ab.
  • Hitzewellen: Hitzewellen stressen die Bäume und machen sie anfälliger für Schädlinge.

Schädlinge:

  • Borkenkäfer: Insbesondere der Buchdrucker, ein Borkenkäfer, hat sich in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Er befällt geschwächte Bäume und führt zu deren Absterben.
  • Andere Insekten: Auch andere Insektenarten nutzen die geschwächten Bäume als Nahrungsquelle und beschleunigen so deren Absterben.

Weitere Faktoren:

  • Versauerung des Bodens: Durch sauren Regen wird der Boden versauert, was die Nährstoffversorgung der Bäume beeinträchtigt.
  • Luftverschmutzung: Schadstoffe in der Luft schädigen die Bäume und machen sie anfälliger für Krankheiten.
  • Monokulturen: Große Flächen mit ein und derselben Baumart sind anfälliger für Schädlingsbefall und Krankheiten.

Folgen:

  • Verlust der Biodiversität: Absterbende Wälder bedeuten einen Verlust an Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
  • Erosion: Ohne Bäume ist der Boden stärker der Erosion ausgesetzt.
  • Wasserhaushalt: Wälder spielen eine wichtige Rolle für den Wasserhaushalt. Absterbende Wälder können zu einer Veränderung des Wasserhaushalts führen.
  • Klimawandel: Wenn Wälder kein CO₂ mehr speichern, sondern es freisetzen, verstärkt dies den Klimawandel.

Was kann getan werden?

  • Waldumbau: Mischwälder sind widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse und Schädlinge. Deshalb ist es wichtig, reine Fichtenmonokulturen in Mischwälder umzubauen.
  • Naturschutz: Schutzgebiete müssen ausgeweitet und besser vernetzt werden.
  • Forschung: Es bedarf weiterer Forschung, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder besser zu verstehen und geeignete Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln.
  • Klimapolitik: Die globale Erwärmung muss gebremst werden, um die Wälder vor weiteren Schäden zu schützen.

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