Biogas und Biomethan im Ausbau

Der Unterschied zwischen Biogas und Biomethan liegt im Methangehalt. Biogas enthält Methan in einem Anteil von 40 bis 75 Prozent. Biomethan hingegen muss einen Methangehalt von mindestens 96 Prozent aufweisen. Damit hat es dieselben chemischen Eigenschaften wie das konventionelle Erdgas.

Biogas wird aus organischen Reststoffen und Abfällen wie Gülle, Bioabfällen, Klärschlamm oder Maissilage gewonnen. Bei der Vergärung dieser Stoffe entsteht ein Gasgemisch, das neben Methan auch Kohlendioxid, Stickstoff, Wasserstoff und Schwefelwasserstoff enthält.

Biomethan wird aus Biogas hergestellt, indem das enthaltene Kohlendioxid abgetrennt und das Gas gereinigt wird. Dies kann durch verschiedene Verfahren erfolgen, wie z. B. Druckabscheidung, Adsorption oder Membranfiltration.

Der Ausbau von Biogas und Biomethan in Deutschland wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 11.000 Megawatt Biogasleistung installiert. Bis 2030 soll diese Leistung auf 15.000 Megawatt steigen.

Biomethan hat gegenüber Biogas folgende Vorteile:

  • Es hat einen höheren Energiegehalt und kann daher effizienter genutzt werden.
  • Es ist kompatibel mit der bestehenden Gasinfrastruktur und kann daher direkt in das Erdgasnetz eingespeist werden.
  • Es ist klimaneutral, da bei seiner Verbrennung nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie zuvor bei der Produktion des Biogases gebunden wurde.

Biomethan kann zur Stromerzeugung, Wärmeerzeugung und Kraftstoffproduktion eingesetzt werden. Es ist daher ein wichtiger Baustein der Energiewende in Deutschland.

Die Treibhausgasemissionen von Biogas und Biomethan hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem eingesetzten Rohstoff, der Produktionstechnik und der Art der Nutzung.

Im Allgemeinen ist die Treibhausgasemissionen von Biogas und Biomethan deutlich niedriger als die von fossilen Brennstoffen wie Erdgas oder Kohle. Dies liegt daran, dass bei der Verbrennung von Biogas und Biomethan nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie zuvor bei der Produktion des Gases gebunden wurde.

Nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) beträgt die Treibhausgasemissionen von Biogas und Biomethan im Vergleich zu Erdgas:

  • Stromproduktion: 60 bis 80 Prozent
  • Wärmeproduktion: 50 bis 70 Prozent
  • Kraftstoffproduktion: 25 bis 50 Prozent

Die Treibhausgasemissionen von Biogas und Biomethan können noch weiter reduziert werden, wenn bei der Produktion des Gases Reststoffe und Abfälle verwendet werden. Dies liegt daran, dass bei der Vergärung von Reststoffen und Abfällen keine zusätzlichen Flächen für den Anbau von Rohstoffen benötigt werden.

Insgesamt ist Biogas und Biomethan eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Der Ausbau von Biogas und Biomethan kann daher einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten.

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