Ausbau der Photovoltaik (PV) in Deutschland hat signifikante Auswirkungen auf die Strommärkte
Photovoltaik-Zubau in Deutschland:
- Wachstum:
- Deutschland ist einer der führenden PV-Märkte in Europa. Der Zubau von PV-Anlagen hat in den letzten Jahren stark zugenommen und wird voraussichtlich weiter steigen.
- Die Bundesregierung hat ambitionierte Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien, einschließlich der Photovoltaik, festgelegt.
- Auswirkungen auf den Strommarkt in Deutschland:
- Veränderung der Strompreise:
- Bei hoher Sonneneinstrahlung und starker PV-Einspeisung sinken die Strompreise an den Börsen.
- In Zeiten geringer Sonneneinstrahlung steigen die Preise.
- Es kommt vermehrt zu Zeiten mit negativen Strompreisen.
- Veränderung der Stromerzeugung:
- Der Anteil der PV-Energie an der Gesamtstromerzeugung steigt kontinuierlich.
- Dies führt zu einer Verdrängung konventioneller Kraftwerke, insbesondere in sonnenreichen Stunden.
- Netzstabilität:
- Der Ausbau der PV-Energie erfordert den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze, um die schwankende Einspeisung auszugleichen.
- Die Integration von Speichersystemen wird immer wichtiger, um die Netzstabilität zu gewährleisten.
- Veränderung der Strompreise:
Auswirkungen auf die Strommärkte in den EU-Ländern:
- Grenzüberschreitende Effekte:
- Der Ausbau der PV-Energie in Deutschland hat auch Auswirkungen auf die Strommärkte in den Nachbarländern.
- Bei hoher PV-Einspeisung in Deutschland kann es zu einem Überangebot an Strom in den Nachbarländern kommen.
- Dies führt zu sinkenden Strompreisen und kann auch zu negativen Preisen führen.
- Europäische Integration:
- Der Ausbau der erneuerbaren Energien, einschließlich der PV-Energie, erfordert eine stärkere europäische Integration der Strommärkte.
- Die EU arbeitet an der Schaffung eines integrierten europäischen Strommarktes, um den grenzüberschreitenden Stromhandel zu erleichtern und die Netzstabilität zu gewährleisten.
- Anpassung der Strommärkte:
- Die Strommärkte in den EU-Ländern müssen sich an die zunehmende Volatilität der erneuerbaren Energien anpassen.
- Dies erfordert die Entwicklung flexibler Strommärkte und die Integration von Speichersystemen.
- Capture Rates:
- Die Capture Rates bezeichnen den tatsächlich erzielten durchschnittlichen Strompreis für eine Technologie, im verhältnis zum durchschnittlichen Strompreis an der Strombörse. Diese sinken durch den hohen ausbau von PV Anlagen da es vermehrt zu Zeiten mit hohen einspeisungen von PV Strom kommt, was die Strompreise in diesen Zeiträumen senkt.
Wichtige Entwicklungen:
- Die EU fördert den Ausbau erneuerbarer Energien im Rahmen des „Clean Industrial Deal“.
- Die Digitalisierung der Stromnetze und die Entwicklung von Smart Grids spielen eine wichtige Rolle bei der Integration der erneuerbaren Energien.
- Studien wie der „Renewables Power Market Report 2025“ von Enervis geben aufschluss über die aktuellen Entwicklungen auf dem Strommarkt.
1. Netzausbau und -modernisierung:
- Verstärkung der Übertragungs- und Verteilnetze:
- Die dezentrale Einspeisung von PV-Strom erfordert den Ausbau und die Verstärkung der Stromnetze, um die schwankenden Einspeisemengen aufnehmen und verteilen zu können.
- Dies umfasst den Bau neuer Leitungen, die Modernisierung bestehender Netze und den Einsatz intelligenter Netztechnologien (Smart Grids).
- Netzmanagement:
- Intelligente Netzmanagementsysteme sind erforderlich, um die Einspeisung und den Verbrauch von Strom in Echtzeit zu überwachen und zu steuern.
- Dies ermöglicht eine bessere Prognose von Einspeisespitzen und -tälern sowie eine effizientere Nutzung der Netzkapazitäten.
2. Speichertechnologien:
- Ausbau von Batteriespeichern:
- Batteriespeicher spielen eine entscheidende Rolle bei der Glättung von Einspeisespitzen und der Bereitstellung von Regelleistung.
- Der Ausbau von Batteriespeichern auf allen Ebenen (Haushalte, Gewerbe, Netzebene) ist erforderlich, um die Netzstabilität zu gewährleisten.
- Entwicklung von Langzeitspeichern:
- Für die saisonale Speicherung von überschüssigem PV-Strom sind Langzeitspeichertechnologien wie Power-to-X-Verfahren (z. B. Wasserstoffspeicherung) erforderlich.
3. Flexibilisierung des Stromsystems:
- Flexible Stromtarife:
- Dynamische Stromtarife, die sich an der Verfügbarkeit von PV-Strom orientieren, können Anreize für einen flexiblen Stromverbrauch schaffen.
- Verbraucher können ihren Stromverbrauch in Zeiten hoher PV-Einspeisung verlagern und so zur Netzstabilität beitragen.
- Demand-Side-Management:
- Die Steuerung von Stromverbrauchern (z. B. Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge) ermöglicht es, den Stromverbrauch an die Verfügbarkeit von PV-Strom anzupassen.
- Ausbau von flexiblen Kraftwerken:
- Gaskraftwerke und andere flexible Kraftwerke können als Backup-Kapazitäten dienen, um die Stromversorgung in Zeiten geringer PV-Einspeisung sicherzustellen.
4. Anpassung der Strommärkte:
- Anpassung der Marktmechanismen:
- Die Strommärkte müssen an die zunehmende Volatilität der erneuerbaren Energien angepasst werden.
- Dies umfasst die Entwicklung von kurzfristigen Märkten, die eine schnelle Reaktion auf Änderungen in der Einspeisung ermöglichen.
- Förderung von Flexibilität:
- Marktmechanismen müssen Anreize für die Bereitstellung von Flexibilität schaffen, z. B. durch die Vergütung von Regelleistung und Speicherdienstleistungen.
5. Regulatorische Anpassungen:
- Vereinfachung von Genehmigungsverfahren:
- Genehmigungsverfahren für den Ausbau von PV-Anlagen und Netzinfrastruktur müssen beschleunigt und vereinfacht werden.
- Anpassung von Netzanschlussregeln:
- Netzanschlussregeln müssen an die Anforderungen der dezentralen Einspeisung angepasst werden.