25 Jahre EEG: Vom Stromeinspeisungsgesetz zur Energiewende – Eine Erfolgsgeschichte?

Das Jahr 2025 markiert das 25-jährige Jubiläum des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), jenes Instrumentes, das die deutsche Energielandschaft tiefgreifend verändert hat. Doch um seine Bedeutung und seinen Erfolg wirklich zu verstehen, müssen wir zurückblicken auf seinen Vorläufer, das Stromeinspeisungsgesetz von 1991. Dieses Gesetz legte den Grundstein für die bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien und die garantierte Vergütung der Erzeuger. Es war eine Reaktion auf die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und erkannte die Notwendigkeit, alternative Energiequellen zu fördern.

Das Stromeinspeisungsgesetz war in seinen Anfängen primär auf Wasserkraft und Windenergie ausgerichtet. Es schuf erste Anreize für private und landwirtschaftliche Betreiber, in kleine dezentrale Anlagen zu investieren. Dies war ein wichtiger Schritt weg von der Dominanz der großen Energiekonzerne und hin zu einer diversifizierteren und ökologischeren Stromerzeugung.

Im Jahr 2000 löste das EEG das Stromeinspeisungsgesetz ab und erweiterte den Förderrahmen erheblich. Es umfasste nun auch Solarenergie, Biomasse und Geothermie und etablierte ein differenziertes Vergütungssystem, das die spezifischen Kosten der verschiedenen Technologien berücksichtigte. Ein zentrales Element war die garantierte Einspeisevergütung über 20 Jahre, die Investoren Planungssicherheit bot und den Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigte.

Die Erfolge des EEG sind unbestreitbar. Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Strommix stieg von etwa 6 % im Jahr 2000 auf über 50 % im Jahr 2024. Deutschland entwickelte sich zu einem Vorreiter der Energiewende, und das EEG diente weltweit als Vorbild für ähnliche Förderinstrumente. Es trug maßgeblich zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, zur Schonung fossiler Ressourcen und zur Stärkung der Innovationskraft im Bereich der erneuerbaren Energien bei. Zudem schuf es neue Arbeitsplätze und stärkte die regionale Wertschöpfung.

Allerdings war und ist das EEG auch Gegenstand von Kritik. Die Kosten der Förderung, die über die EEG-Umlage von den Stromverbrauchern getragen wurden, stiegen in den Anfangsjahren stark an. Kritiker bemängelten die mangelnde Markintegration der erneuerbaren Energien und forderten wettbewerblichere Ansätze. Im Laufe der Jahre wurde das EEG daher mehrfach reformiert, um die Kosten zu senken und die Integration in den Energiemarkt zu verbessern. Die Einführung von Ausschreibungsverfahren für größere Anlagen war ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Heute, 25 Jahre nach seiner Einführung, steht das EEG erneut vor Herausforderungen. Das Auslaufen der Förderzeiträume für viele ältere Anlagen wirft Fragen nach deren zukünftigem Betrieb und der Refinanzierung auf. Zudem erfordert der weiter steigende Anteil erneuerbarer Energien einen umfassenden Umbau des Energiesystems, einschließlich des Netzausbaus, der Entwicklung von Speichertechnologien und der Flexibilisierung des Stromverbrauchs.

Dennoch lässt sich festhalten, dass das EEG eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte ist. Es hat die Energiewende in Deutschland maßgeblich vorangetrieben und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Vom bescheidenen Stromeinspeisungsgesetz von 1991 bis zum komplexen Instrument des Jahres 2025 hat es sich kontinuierlich weiterentwickelt und an die sich ändernden Rahmenbedingungen angepasst. Auch wenn es weiterhin Reformbedarf gibt, bleibt das EEG ein zentrales Element für das Erreichen der zukünftigen energie- und klimapolitischen Ziele Deutschlands. Die Weichen für eine nachhaltige Energieversorgung wurden vor 25 Jahren gestellt, und das EEG ist ein lebendiges Zeugnis dieser visionären Entscheidung.

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