Treibhausgase in Deutschland sinken um knapp 2%
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Insgesamt wurden 2022 in Deutschland rund 746 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt. Das waren gut 15 Millionen Tonnen weniger als 2021.
Trotzdem sinken die Emissionen viel zu langsam. Notwendig sind 6% p.a., um die Klimaziele 2030 zu erreichen.
Immer noch ist der Verkehr einer der größten Verursacher und es gibt keine Anzeichen dafür, das der Sektor die notwendigen Veränderungen dafür schafft, um gemeinsam den Klimawandel zu bekämpfen. Auch die Zunahme von Neuzulassungen von Elektroautos reicht nicht aus. Es würden ca. 15 Mio. E-Autos bis 2030 gebraucht. Die Dekarbonisierung müsse alle Bereiche umfassen - von der Industrieproduktion über den Gebäudebereich bis hin zur Mobilität und der Landwirtschaft.
Trotz Einsparungen beim Erdgas führt ein vermehrter Einsatz vor allem von Stein- und Braunkohle zur Stromerzeugung zu den hohen Emissionen. Gebremst wurde dies durch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Sie stieg um neun Prozent.
Im Klimaschutzgesetz gibt es Obergrenzen für die Emissionen für jeden einzelnen Sektor und jedes Jahr. Wer seine Ziele verfehlt - wie Verkehr und Gebäude jetzt - muss mit einem Sofortprogramm wieder auf Kurs kommen.
Die Bundesregierung arbeitet derzeit zudem an einem umfassenden Klimaschutzprogramm, um die Ziele in allen Sektoren auch in kommenden Jahren erreichen zu können. Es steckt derzeit aber vor allem wegen Streitigkeiten zwischen Klimaschutz- und Verkehrsministerium fest.