Smart Meter für die Digitalisierung der Energiewende

Damit ist ein verbindlicher Rollout festgelegt. Eine wesentliche Änderung des MsbG stellt der Wegfall der Erfordernis der Marktanalyse und Markterklärung durch das BSI dar. Somit bestimmt künftig nicht mehr das BSI den Verlauf des Smart-Meter-Rollouts. Stattdessen wird ein konkreter Rollout-Fahrplan mit verbindlichen Quoten gesetzlich verankert.
 
Vorrangiges Zieljahr für den Smart-Meter-Rollout ist das Jahr 2030 für alle Verbraucher kleiner 100.000 kWh Jahresverbrauch und alle Erzeuger kleiner 100 kW installierter Leistung bzw. das Jahr 2032 für alle Großverbraucher über 100.000 kWh und alle Großanlagen über 100 kW. Die zunächst noch nicht verfügbaren, aber gesetzlich vorgeschriebenen Anwendungsfälle, einschließlich komplexer Funktionen wie der Fernsteuerung von Anlagen und Verbrauchseinrichtungen, können durch ein späteres Anwendungsupdate für das Smart-Meter-Gateway und/ oder im Backend-System bis spätestens 2025 nachgeholt werden.
 
Die Veränderung der Kostenverteilung hat unmittelbare Auswirkung auf die Kostenstruktur der Stromverteilnetzbetreiber. Der Stromverteilnetzbetreiber hat fortan „neue” Kosten für die vom grundzuständigen Messstellenbetreiber zur Verfügung gestellten Netzzustandsdaten zu tragen. Diese Kosten waren kein Bestandteil des Ausgangsniveaus des Basisjahres 2021. Inwieweit die Kosten im nächsten Basisjahr 2026 oder über das Regulierungskonto geltend gemacht werden können, bleibt abzuwarten.
 
Der Neustart des Smart-Meter-Rollouts wird eine neue Dynamik erzeugen, soviel steht schon fest. Zeitgleich sollte aber zusätzlich in den Bereichen Netzausbau und intelligente Märkte nach Mehrwerten gesucht werden.

Vorteile von Smart Metern

Smart Meter werden im Rahmen der Energiewende in vielen Ländern eingesetzt, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und das Stromnetz intelligenter und effizienter zu gestalten. In Europa sind beispielsweise Smart Meter bis 2027 flächendeckend für Verbraucher mit einem Jahresverbrauch von bis zu 6.000 kWh vorgeschrieben.

Die Vorteile von Smart Metern liegen vor allem in der Möglichkeit, den Energieverbrauch genauer zu messen und zu steuern. Das hat positive Auswirkungen auf die Energiewende und das Stromnetz:

  1. Integration erneuerbarer Energien: Smart Meter ermöglichen es, den Stromverbrauch besser auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien abzustimmen. So kann beispielsweise der Stromverbrauch in Zeiten hoher Solar- oder Windenergie-Produktion erhöht werden, um Überschüsse zu nutzen. Dadurch kann die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz optimiert werden.

  2. Flexibilität und Stabilität: Smart Meter können auch dazu beitragen, das Stromnetz stabiler und flexibler zu machen. Durch die Überwachung des Stromverbrauchs können Netzbetreiber frühzeitig auf Schwankungen im Stromnetz reagieren und die Stromversorgung flexibler gestalten.

  3. Energieeinsparungen: Smart Meter bieten Verbrauchern die Möglichkeit, ihren Stromverbrauch besser zu überwachen und zu kontrollieren. Durch den Zugriff auf Echtzeit-Verbrauchsdaten können Verbraucher ihr Verhalten anpassen und Einsparungen erzielen. Das senkt den Energieverbrauch und damit auch die Stromkosten.

  4. Innovationen: Smart Meter ermöglichen es auch, neue Geschäftsmodelle und Innovationen im Energiesektor zu entwickeln. Zum Beispiel können Stromversorger Verträge anbieten, die auf den individuellen Energieverbrauch zugeschnitten sind, oder neue Dienstleistungen wie Energieberatung und Lastmanagement anbieten.

Insgesamt können Smart Meter dazu beitragen, den Übergang zu einer nachhaltigen und zuverlässigen Energieversorgung zu beschleunigen und den Einsatz erneuerbarer Energien zu erhöhen. Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit, die bei der Einführung von Smart Metern berücksichtigt werden müssen.

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