Netzengpassmanagement: So will Deutschland die Stromversorgung sichern
1. Ausbau der Übertragungskapazität:
- Vorrangige Projekte: Der Fokus liegt auf dem Ausbau von Nord-Süd-Verbindungen, um den Ökostrom aus dem Norden in den Süden zu transportieren.
- Beschleunigung der Verfahren: Genehmigungsverfahren sollen vereinfacht und beschleunigt werden, um den Bau neuer Stromtrassen zu erleichtern.
- Ausbau intelligenter Netze: Investitionen in "smarte" Netze, die Engpässe intelligent steuern und optimieren können.
2. Flexibilisierung der Stromerzeugung und des -verbrauchs:
- Ausbau der Speicherkapazitäten: Förderung von Technologien zur Speicherung von überschüssigem Strom, z.B. Pumpspeicherkraftwerke und Batterieanlagen.
- Anreize für flexible Kraftwerke: Kraftwerke, die ihre Leistung flexibel an den Bedarf anpassen können, sollen durch Marktmechanismen und Förderprogramme unterstützt werden.
- Digitalisierung des Energiesektors: Intelligente Verknüpfung von Erzeugung, Verbrauch und Speicherung durch digitale Plattformen.
3. Lastmanagement:
- Anreize für Industriekunden: Industriekunden sollen dazu motiviert werden, ihren Stromverbrauch in Zeiten hoher Netzbelastung zu drosseln.
- Smart Home-Technologien: Förderung von intelligenten Haushaltsgeräten und Energiesystemen, die den Stromverbrauch an den Bedarf anpassen.
- Öffnung der Märkte: Flexibilisierung der Strommärkte, um Angebot und Nachfrage besser aufeinander abstimmen zu können.
Zusätzliche Maßnahmen:
- Erweiterung der Offshore-Windkraft: Ausbau der Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee, um die Stromerzeugung im Norden zu erhöhen.
- Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung: Nutzung von Kraftwerken, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen, um die Effizienz des Energiesystems zu verbessern.
- Ausbau der Elektromobilität: Umstieg auf Elektrofahrzeuge, um den Strombedarf im Verkehrssektor zu elektrifizieren und die Nachfrage flexibler zu gestalten.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert einen hohen politischen Willen und Investitionen in Milliardenhöhe. Experten gehen davon aus, dass das Netzengpassmanagement noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird, bis die Engpässe im Stromnetz vollständig beseitigt sind.