Meere müssen vor Klimawandel geschützt werden

 

Ja, der Internationale Seegerichtshof (IGH) hat in einem wegweisenden Urteil vom 19. Februar 2023 die Staaten verpflichtet, "alle notwendigen Maßnahmen" zu ergreifen, um die Verschmutzung der Meere durch menschengemachte Treibhausgase "zu verhindern, zu reduzieren und zu kontrollieren".

Dies stellt einen bedeutenden Schritt im Völkerrecht dar und unterstreicht die Verantwortung der Staaten, die Meere vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu schützen.

Das Gericht betonte in seinem Urteil, dass die Ozeane eine "lebenswichtige Rolle für das globale Klimasystem" spielen und dass ihre Gesundheit "für das Wohlergehen der Menschheit von entscheidender Bedeutung" ist.

Die Entscheidung des IGH ist rechtlich bindend für die 164 Vertragsstaaten des Seerechtsübereinkommens (SRÜ). Sie hat daher weitreichende Folgen für die nationale und internationale Politik zum Schutz der Meere.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Urteil des IGH keine konkreten Vorgaben für die Maßnahmen macht, die die Staaten ergreifen müssen. Es verpflichtet die Staaten jedoch dazu, auf der Grundlage der besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse zu handeln und Maßnahmen zu ergreifen, die "angemessen und wirksam" sind, um die Verschmutzung der Meere durch Treibhausgase zu reduzieren.

Die Entscheidung des IGH ist ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel und den Schutz der Meere. Sie zeigt, dass die internationale Gemeinschaft die Dringlichkeit des Problems erkannt hat und bereit ist, entschlossen zu handeln.

Zusätzlich zu den Verpflichtungen aus dem Seerechtsübereinkommen haben die Staaten auch im Rahmen anderer internationaler Abkommen, wie dem Pariser Übereinkommen, Zusagen zum Schutz der Meere vor dem Klimawandel gemacht.

Die Umsetzung dieser Verpflichtungen erfordert eine enge internationale Zusammenarbeit und gemeinsame Anstrengungen aller Staaten.

Möglichkeiten zum Schutz der Meere:

1. Reduzierung der TreibhausgasEmissionen:

Dies ist die wichtigste Maßnahme, um den Klimawandel zu bekämpfen und die negativen Auswirkungen auf die Meere zu verringern. Dazu gehört die Förderung erneuerbarer Energien, die Steigerung der Energieeffizienz und die Dekarbonisierung der Wirtschaft.

2. Vermeidung und Reduzierung von Meeresverschmutzung:

Dazu gehört die Verringerung des Plastikmülls im Meer, die strengere Regulierung der Schadstoffemissionen von Schiffen und die Verbesserung der Abwasserbehandlung an Land.

3. Schutz der Meereslebewesen und Lebensräume:

Dazu gehört die Schaffung von Meeresschutzgebieten, die nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände und der Schutz von gefährdeten Arten.

4. Förderung nachhaltiger mariner Aktivitäten:

Dazu gehört die Entwicklung von Öko-Tourismus, die Unterstützung nachhaltiger Fischerei und Aquakultur sowie die Förderung von Forschung und Innovation im Bereich der Meerestechnologie.

Maßnahmen, die bereits umgesetzt werden:

  • Internationale Abkommen:
    • Das Pariser Übereinkommen: Ein globales Abkommen zur Bekämpfung des Klimawandels, das auch Maßnahmen zum Schutz der Meere vorsieht.
    • Das Seerechtsübereinkommen: Ein internationales Abkommen, das den rechtlichen Rahmen für die Nutzung und den Schutz der Meere festlegt.
    • MARPOL: Ein internationales Übereinkommen zur Verhütung der Verschmutzung durch Schiffe.
  • Nationale Maßnahmen:
    • Viele Länder haben nationale Gesetze und Verordnungen zum Schutz der Meere erlassen.
    • Es gibt auch eine Reihe von Meeresschutzgebieten auf nationaler und internationaler Ebene.
    • Einige Länder fördern nachhaltige Fischerei- und Aquakulturpraktiken.
  • Initiativen der Zivilgesellschaft:
    • Es gibt viele Nichtregierungsorganisationen und Bürgerinitiativen, die sich für den Schutz der Meere einsetzen.
    • Diese Organisationen führen Aufklärungskampagnen durch, unterstützen Forschungsprojekte und setzen sich für politische Maßnahmen zum Schutz der Meere ein.

Es gibt bereits eine Reihe von internationalen Kooperationen zum Schutz des Mittelmeeres.

Die wichtigsten Akteure sind:

  • Die Barcelona-Konvention: Ein regionales Abkommen zum Schutz der Mittelmeerumwelt, das 1976 von 21 Mittelmeerstaaten verabschiedet wurde. Die Barcelona-Konvention umfasst Aktionspläne zu Themen wie Meeresverschmutzung, Biodiversität und Küstengebietsmanagement.
  • Die Kommission für das Mittelmeer (COM): Die ständige Zwischenstaatliche Kommission der Barcelona-Konvention. Sie ist verantwortlich für die Umsetzung der Konvention und ihrer Aktionspläne.
  • Das Mittelmeer-Meeresschutzprogramm (MED POL): Ein Programm der COM, das sich auf die Bekämpfung der Meeresverschmutzung im Mittelmeer konzentriert.
  • Das Aktionsprogramm für das Mittelmeer (MAP): Ein Programm der COM, das sich auf den integrierten Schutz der Mittelmeerumwelt konzentriert.
  • Die Europäische Union (EU): Die EU spielt eine wichtige Rolle beim Schutz des Mittelmeeres durch ihre Richtlinien und Programme zur Meerespolitik, zum Naturschutz und zur nachhaltigen Fischerei.
  • Die Vereinten Nationen (UN): Verschiedene UN-Organisationen, wie das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), unterstützen die Mittelmeerstaaten bei ihren Bemühungen zum Schutz des Meeres.

Zusätzlich zu diesen formellen Kooperationen gibt es auch eine Reihe von informellen Initiativen und Netzwerken, die sich für den Schutz des Mittelmeeres einsetzen.

Zurück