Fokus der Klimapolitik stärker auf der Reduzierung von CO2-Emissionen als Methan

1. Langfristige Auswirkungen:

  • CO2 bleibt länger in der Atmosphäre: Während Methan relativ schnell abgebaut wird, verbleibt CO2 über Tausende von Jahren in der Atmosphäre. Daher hat die Reduzierung von CO2-Emissionen langfristige Auswirkungen auf das Klima.
  • Kumulativer Effekt: Die Erderwärmung ist nicht nur von den aktuellen Emissionen abhängig, sondern auch von der gesamten Menge an Treibhausgasen, die sich bereits in der Atmosphäre befindet. CO2 hat aufgrund seiner langen Verweildauer einen größeren kumulativen Effekt.

2. Quellen und Senken:

  • Vielfältige CO2-Quellen: CO2 wird durch eine Vielzahl menschlicher Aktivitäten freigesetzt, wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die Entwaldung und die industrielle Produktion. Die Reduzierung von CO2-Emissionen erfordert daher tiefgreifende Veränderungen in vielen Bereichen der Wirtschaft.
  • Methanquellen sind oft punktförmiger: Methan entsteht hauptsächlich bei der Förderung und dem Transport von fossilen Brennstoffen, in der Landwirtschaft (z.B. durch Rinder) und auf Mülldeponien. Diese Quellen sind oft besser identifizierbar und können gezielter angegangen werden.

3. Politische und wirtschaftliche Faktoren:

  • Internationale Abkommen: Das Kyoto-Protokoll und das Pariser Abkommen konzentrierten sich zunächst auf die Reduzierung von CO2-Emissionen. Die Bedeutung von Methan wurde erst in jüngerer Zeit stärker anerkannt.
  • Wirtschaftliche Interessen: Die Reduzierung von CO2-Emissionen erfordert oft erhebliche Investitionen in neue Technologien und Infrastrukturen. Die Umstellung auf erneuerbare Energien bietet auch wirtschaftliche Chancen.

Sowohl die Reduzierung von CO2- als auch von Methan-Emissionen sind entscheidend für den Klimaschutz. Die unterschiedliche Behandlung beider Gase ist historisch gewachsen und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist jedoch wichtig, beide Gase gleichermaßen ernst zu nehmen und umfassende Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu ergreifen.

Einige spezifische Maßnahmen zur Reduzierung von Methan- und CO2-Emissionen.

Methanemissionen reduzieren:

  • Landwirtschaft:
    • Futtermanagement: Eine angepasste Fütterung von Wiederkäuern kann die Methanproduktion im Verdauungstrakt reduzieren.
    • Güllemanagement: Durch geschlossene Systeme und Biogasanlagen kann der Methanausstoß aus Gülle verringert werden.
    • Reisanbau: Überflutungsfreie Anbaumethoden und spezielle Reissorten können die Methanemissionen aus Reisfeldern reduzieren.
  • Energie:
    • Erdgasförderung: Leckagen in der Erdgasförderung müssen minimiert werden.
    • Kohlebergbau: Methan, das in Kohleflözen eingeschlossen ist, sollte aufgefangen und genutzt werden.
  • Abfallwirtschaft:
    • Mülldeponien: Durch die Erfassung von Deponiegas und dessen Nutzung zur Energiegewinnung können Methanemissionen reduziert werden.

CO2-Emissionen reduzieren:

  • Energiewirtschaft:
    • Ausbau erneuerbarer Energien: Wind-, Solar- und Wasserkraftwerke erzeugen Strom ohne CO2-Emissionen.
    • Effizienzsteigerung: Durch energieeffizientere Gebäude, Geräte und Prozesse kann der Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen gesenkt werden.
    • Kohleausstieg: Ein schneller Ausstieg aus der Kohleverstromung ist eine der wirksamsten Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen.
  • Verkehr:
    • Elektromobilität: Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge reduziert die direkten CO2-Emissionen im Verkehr.
    • Öffentlicher Nahverkehr: Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Förderung des Radverkehrs können den Individualverkehr reduzieren.
  • Industrie:
    • Prozessoptimierung: Durch effizientere Produktionsverfahren kann der Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen in der Industrie gesenkt werden.
    • Carbon Capture and Storage (CCS): CO2 kann aus Abgasen abgeschieden und unterirdisch gespeichert werden.

Weitere wichtige Maßnahmen:

  • Aufforstung: Wälder speichern CO2 und tragen zur Regulierung des Klimas bei.
  • Kreislaufwirtschaft: Eine Kreislaufwirtschaft reduziert den Ressourcenverbrauch und die Abfallmenge.
  • Internationale Zusammenarbeit: Eine globale Zusammenarbeit ist notwendig, um die Klimaziele zu erreichen.

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