Energiewende ruft Skepsis hervor

Warum die Energiewende dennoch Skepsis hervorruft, lässt sich aus verschiedenen Gründen erklären:

  • Kosten: Der Umbau des Energiesystems von fossilen und atomaren auf erneuerbare Quellen erfordert massive Investitionen in Windkraftanlagen, Solarparks, Stromnetze und Speichertechnologien. Die hohen Kosten werden auf die Stromverbraucher umgelegt, was zu steigenden Strompreisen führen kann. Dies löst bei Bürgern und Unternehmen Besorgnis aus, da sie eine wirtschaftliche Belastung befürchten.

  • Versorgungssicherheit: Kritiker zweifeln daran, ob eine Energieversorgung, die hauptsächlich auf wetterabhängigen Quellen wie Wind und Sonne basiert, die Versorgungssicherheit rund um die Uhr gewährleisten kann. Es gibt die Sorge, dass bei sogenannten "Dunkelflauten" (wenn wenig Wind weht und die Sonne nicht scheint) nicht genügend Strom zur Verfügung steht, was zu Engpässen oder gar Stromausfällen führen könnte. Speichertechnologien und Reservekraftwerke sollen dieses Problem lösen, sind aber ebenfalls mit hohen Kosten verbunden.

  • Bürokratie und Planung: Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze verläuft oft schleppend. Lange Genehmigungsverfahren für Windparks und Stromleitungen, Klagen von Anwohnern und Naturschutzverbänden sowie komplexe Planungsabläufe verzögern den Fortschritt. Dies schafft den Eindruck, dass die Umsetzung langsamer vorangeht als notwendig.

  • Flächenverbrauch und Akzeptanz: Die Errichtung von Windrädern und großen Solarparks benötigt viel Fläche. Das kann zu Konflikten mit Anwohnern und Umweltschützern führen, die negative Auswirkungen auf Natur, Landschaftsbild oder den Wert ihrer Immobilien befürchten. Diese Proteste können die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung verringern.

  • Technische Herausforderungen: Die Integration großer Mengen erneuerbarer Energien in das bestehende Stromnetz ist technisch anspruchsvoll. Es müssen Netze ausgebaut und digitalisiert werden, um den Strom von den Orten seiner Erzeugung (oft im Norden und Osten Deutschlands) zu den Verbrauchszentren (oft im Süden und Westen) zu transportieren. Zudem müssen intelligente Systeme zur Steuerung des Stromflusses entwickelt werden, um Angebot und Nachfrage ständig in Einklang zu bringen.

  • Soziale Gerechtigkeit: Die Frage, wer die Lasten und wer die Vorteile der Energiewende trägt, kann zu Debatten führen. Während einige von neuen Arbeitsplätzen und Innovationen profitieren, könnten andere, die von Kohlekraftwerken abhängig sind, Arbeitsplatzverluste erleiden. Die Sorge, dass die Energiewende sozial ungerecht ausgestaltet sein könnte, trägt ebenfalls zur Skepsis bei.

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