Dringlichkeit 1,5 Grad Ziel
Die Schlagzeile, dass nur noch 3 Jahre bis zur 1,5-Grad-Grenze bleiben, spiegelt die wachsende Dringlichkeit und die aktuellen Entwicklungen wider, muss aber differenziert betrachtet werden:
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Einzelne Jahre vs. Langfristiges Ziel: Es ist wichtig zu verstehen, dass das im Pariser Abkommen festgelegte 1,5-Grad-Ziel sich auf eine langfristige Erwärmung, typischerweise als 20-Jahres-Durchschnitt, bezieht. Einzelne Jahre können diese Marke überschreiten, ohne dass das "Ziel" im Sinne des Pariser Abkommens offiziell verfehlt ist.
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2024 war das wärmste Jahr: Der EU-Klimadienst Copernicus hat bestätigt, dass 2024 das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn war und die globale Durchschnittstemperatur erstmals 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau lag. Das ist ein alarmierendes Zeichen.
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Prognosen für Überschreitung: Verschiedene Berichte und Studien prognostizieren, dass die langfristige Überschreitung der 1,5°C-Grenze (also der 20-Jahres-Durchschnitt) in den frühen 2030er Jahren wahrscheinlich ist. Einige Studien legen nahe, dass dies sogar schon um 2028 geschehen könnte.
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Das CO2-Budget schrumpft rapide: Aktuelle Studien, wie die "Indicators of Global Climate Change"-Studie, weisen darauf hin, dass das verbleibende CO2-Budget, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten, bei den derzeitigen Emissionsraten in etwas mehr als drei Jahren aufgebraucht sein könnte. Dies ist die Grundlage für die "3 Jahre"-Aussage und unterstreicht die Notwendigkeit sofortiger und drastischer Emissionsreduktionen.
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Auswirkungen sind bereits spürbar: Der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) betont, dass bereits eine Erwärmung von 1,0°C erhebliche und teilweise irreversible Schäden verursacht. Jeder weitere Anstieg, auch wenn er unter 2°C bleibt, wird zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Starkregen und Überschwemmungen führen. Die Unterschiede in den Auswirkungen zwischen 1,5°C und 2°C Erwärmung sind erheblich.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Die Aussage, dass nur noch 3 Jahre bis zur 1,5-Grad-Grenze bleiben, bezieht sich wahrscheinlich auf das rapide schrumpfende CO2-Budget und die Tatsache, dass einzelne Jahre die 1,5-Grad-Marke bereits überschreiten. Wissenschaftliche Prognosen deuten darauf hin, dass die dauerhafte Überschreitung des 1,5-Grad-Ziels (als langfristiger Durchschnitt) in den frühen 2030er Jahren zu erwarten ist, wenn keine drastischen Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ergriffen werden. Die Zeit drängt immens, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden