Die Verkehrswende – Fehlanzeige?

Die Verkehrswende bezieht sich auf die Transformation des Verkehrssystems hin zu einer nachhaltigen und umweltverträglichen Form der Mobilität. Dazu gehört die Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die Förderung von Alternativen wie Elektromobilität, Fahrradverkehr und öffentlichem Nahverkehr. Die Verkehrswende zielt darauf ab, die Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt zu minimieren, insbesondere die CO2-Emissionen und die Luftverschmutzung, und die Lebensqualität in Städten und Gemeinden zu verbessern. Um die Verkehrswende zu erreichen, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter die Schaffung von Fahrradwegen und öffentlichen Verkehrsmitteln, die Förderung von Elektrofahrzeugen und der Ausbau von Ladeinfrastruktur, die Einführung von Umweltzonen und die Einführung von Verkehrsverboten für bestimmte Fahrzeugtypen. Die Verkehrswende stellt eine große Herausforderung dar und erfordert die Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen und der Öffentlichkeit.

Von den diversen Wahlversprechen, hauptsächlich der Grünen, für eine klimagerechte Verkehrswende in Form von Verbrenner-Aus, Fahrradoffensive, Ende der Dieselsubventionen, Tempolimit, Inlandsflugverbot, Abschaffung des Dienstwagenprivilegs, Abschaffung der Entfernungspauschale etc. ist im Koalitionsvertrag nichts, bzw. nichts Konkretes für eine zeitnahe Umsetzung zu finden.

Auch wenn die Ampel-Koalition zaghafte Signale für eine Verkehrswende setzt – ernsthafte, zügige Reformen in der Verkehrspolitik sind nicht erkennbar. Und ob sich das Ziel, dass bis zum Jahr 2030 15 Millionen E-Autos im Einsatz sind, realisieren lässt, wird von Fachleuten noch bezweifelt.

Insgesamt zwar eine gute Nachricht für Autofahrer – jedoch eine schlechte für den Klimaschutz. Deutschland bleibt also weiterhin das „Land der Autofahrer“. Laut einer in 2021 veröffentlichten Studie der „acatech“ ( Deutsche Akademie für Technikwissenschaften) und dem Institut für Demoskopie Allensbach nutzen 90% der Befragten ein Auto, davon jeder zweite täglich. Und nachdem eine Erhöhung der Kfz-Steuer, Wegfall der Dienstwagenregelung und Abschaffung der Entfernungspauschale erst einmal vom Tisch sind, wird sich daran wohl zukünftig auch nichts ändern.

Ganz im Gegenteil. Autofahren soll sogar ein Jahr früher als bisher, bereits mit 16 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen, möglich werden. Ob das Sinn macht – hier gehen die Meinungen auseinander. Einerseits zeigen Statistiken durch die längere Übungszeit einen Rückgang der Unfälle um fast ein Drittel. Andererseits befürchten Klimaschützer, dass junge Menschen dadurch noch früher an die Benutzung eines Autos gewöhnt werden.

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