Der Weg zum einheitlich globalen CO2-Handel – die Lösung des Klimaproblems?

Diese Märkte sind jedoch sehr fragmentiert, was zu unterschiedlichen Preisniveaus führt und damit zu einer uneinheitlichen globalen CO2-Bepreisung. Das könnte sich mit dem neuen „Global Carbon Futures Index“ von ICE, der einen Korb globaler CO2-Preise aus Europas ETS verwendet, ändern. Zusätzlich soll über die „Reggie“, die RGGI (Regional Greenhouse Gas Initiative) die mehrere US Bundesstaaten abdeckt, der Preis der Zertifikate auch im kalifornischen System gehandelt werden. Damit wären Europa, UK und einige Bundesstaaten aus USA im neu zusammengesetzten Index enthalten. Der neue „Global Carbon Futures Index contract“ ermöglicht damit den Marktteilnehmern, sich an den Emissionskosten der vier größten Cap- und Trade-Futures-Märkte der Welt zu beteiligen.

Weltweit sind sich Ökonomen darüber einig, dass ein global einheitlicher CO2-Preis notwendig ist, um das Klimaproblem zu lösen. Aktuell sind allerdings lediglich nationale Verpflichtungen verhandelt, die einen internationalen Ausgleich der Grenzvermeidungskosten unmöglich machen. Möglicherweise wird nun mit der Einführung eines globalen Kontrakts zumindest über Europas Grenzen hinaus erreicht werden, dass sich das EU-ETS mit anderen ETS, die sich in den letzten Jahren gebildet haben, verbinden wird. Ein großer, Kontinente umfassender Handel könnte etabliert werden.

Indem die EU ihr ETS sukzessive auszuweiten versucht und sie einzelne Länder hinzugewinnt, kann ausgenutzt werden, dass ein ETS auch die Möglichkeit zu internationaler Umverteilung bietet. Der angewandte Mechanismus des Emissionshandels ist ein Mengeninstrument und die Gretchenfragen wird sein, wie hoch der CO2-Preis sein muss und durch einen globalen Emissionshandel zu implementieren ist. Welche Vorteile das europäische ETS bietet, um zu einem international einheitlichen CO2-Preis zu gelangen – dafür muss man seine Wirkungen mit den Ergebnissen der nationalen deutschen Klimapolitik vergleichen.

Der Emissionshandel von CO2 kann eine kosteneffiziente Vermeidung erreichen. Dies konnte bereits im internationalen Kontext erfolgreich gezeigt werden. Das ETS erlaubt es, die CO2-Vermeidung sicher zu steuern, denn für den Klimawandel ist nicht der CO2-Preis relevant, sondern die Menge CO2, die emittiert wird. Ein ETS kann langfristig zu dynamischen Anreizwirkungen führen, wenn die verfügbaren CO2-Mengen immer stärker sinken.

Schließlich ist das ETS ein politisch leicht steuerbares System indem es nur gilt, einen Cap festzulegen und ein Monitoring für die Emissionsmengen einzuführen. Das ist in Europa bereits vorhanden.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass sich ein einheitlicher CO2-Preis international am ehesten durchsetzen ließe. Eine damit verbundene Umverteilung zugunsten von Entwicklungsländern könnte gewinnbringend für die Geber- und die Nehmerländer mit effizientem Klimaschutz verbunden werden.

Sollte es nicht gelingen, die weltweit vorhandenen Einsparpotentiale kosteneffizient zu heben, wird der Klimaschutz, der notwendig ist um die internationalen Ziele zu erreichen, mit hoher Wahrscheinlichkeit so teuer werden, dass sich viele Länder ihn nicht leisten werden können.

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