COP 30 in Brasilien

Wann und Wo?

 

  • Veranstaltungsort: Belém do Pará, Brasilien

    • Belém ist die Hauptstadt des Bundesstaates Pará und liegt an der Mündung des Amazonas-Regenwaldes.

    • Die Wahl des Ortes ist hochsymbolisch und rückt den Schutz der Regenwälder und die Rechte indigener Völker in den Fokus.

  • Zeitraum: Die Konferenz findet im November 2025 statt (voraussichtlich vom 10. bis 21. November 2025).

Zentrale Themen und Erwartungen

Die COP 30 gilt als besonders wichtig, da hier die Ergebnisse der "Global Stocktake" (der ersten Bilanz des Pariser Abkommens) in konkrete, höhere Ambitionen umgesetzt werden müssen.

1. Der Amazonas und die Kipppunkte (Wald-COP)

  • Fokus: Der Schutz des Amazonas-Regenwaldes als globaler CO2-Speicher und wichtiger Stabilisator des Klimasystems.

  • Erwartung: Brasilien, unter der Präsidentschaft von Luiz Inácio Lula da Silva, will das Land als führenden Akteur im Kampf gegen die Entwaldung und für den globalen Klimaschutz positionieren. Es wird erwartet, dass konkrete internationale Initiativen zum Waldschutz (wie der geplante "Tropical Forest Forever Fund") vorangetrieben werden.

  • Sichtbarkeit: Die Konferenz mitten im Amazonasgebiet soll die Verwundbarkeit dieses Ökosystems und die Dringlichkeit der Situation unübersehbar machen.

2. Das Neue Klimafinanzierungsziel (NCQG)

  • Hintergrund: Nach der enttäuschenden Verhandlung über das neue Klimafinanzierungsziel auf der COP 29 in Baku, steht das Thema in Belém ganz oben auf der Agenda.

  • Fokus: Die reichen Industrieländer müssen sich auf eine höhere finanzielle Unterstützung für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in den Ländern des Globalen Südens einigen.

  • Erwartung: Eine Einigung auf ein deutlich höheres Finanzierungsziel für die Zeit nach 2025, um die Lücke zwischen dem Bedarf der Entwicklungsländer und den bisherigen Zusagen zu schließen (Stichwort: "Baku to Belém Roadmap").

3. Erhöhung der Nationalen Klimaziele (NDCs 3.0)

  • Fokus: Alle Vertragsstaaten des Pariser Abkommens müssen in diesem Jahr ihre neuen nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) für 2035 einreichen.

  • Erwartung: Die COP 30 ist die Plattform, auf der die Weltgemeinschaft die kollektiven Anstrengungen bewertet. Es wird erwartet, dass die nationalen Ziele (NDCs) deutlich verstärkt werden müssen, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens noch in Reichweite zu halten.

4. Klimagerechtigkeit und Indigene Völker

  • Fokus: Die Stimme des Globalen Südens, der indigenen Gemeinschaften und der Zivilgesellschaft soll besonders stark zur Geltung kommen. Die Konferenz wird stark von Themen wie Klimagerechtigkeit und der Anpassung an die Klimakrise geprägt sein.

  • Erwartung: Eine Stärkung des Loss and Damage-Fonds (Fonds für Verluste und Schäden) und eine verbesserte Einbindung von indigenen Völkern, die die besten Hüter der Wälder sind, in die Klimapolitik.

Die COP 30 wird somit zu einem Prüfstein, ob die Weltgemeinschaft bereit ist, die symbolische Kraft des Amazonasortes in konkrete und ambitionierte politische Entscheidungen umzumünzen.

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