Bedarf von bis zu 35,5 Gigawatt an zusätzlichen Kapazitäten

Die exakte Höhe des Bedarfs hängt stark davon ab, wie schnell und erfolgreich die Energiewende in Deutschland umgesetzt wird.


Verschiedene Szenarien der Bundesnetzagentur

Die Bundesnetzagentur hat in ihrem Bericht zwei Hauptszenarien untersucht, die den Bedarf an steuerbaren Kapazitäten unterschiedlich bewerten:

  • Zielszenario: In diesem optimistischen Szenario werden alle politischen und gesetzlichen Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien (Wind- und Solarenergie) sowie für die Netzentwicklung erreicht. Hier liegt der Bedarf an zusätzlichen steuerbaren Kapazitäten bei bis zu 22,4 GW.

  • Szenario "Verzögerte Energiewende": Dieses Szenario betrachtet eine weniger ideale Entwicklung, bei der der Ausbau der Erneuerbaren stockt und Verbraucher weniger flexibel auf Strompreise reagieren. In diesem Fall steigt der Bedarf auf bis zu 35,5 GW.

Warum steuerbare Kapazitäten benötigt werden

Der Bedarf an steuerbaren Kraftwerken ergibt sich aus der zunehmenden Abhängigkeit von wetterabhängigen erneuerbaren Energien. Steuerbare Kraftwerke sind Anlagen, die ihre Stromproduktion nach Bedarf regeln können, im Gegensatz zu Wind- oder Solaranlagen, deren Produktion von Natur aus schwankt.

Sie sind notwendig, um:

  • Versorgungslücken zu schließen, wenn Wind und Sonne nicht genügend Strom liefern.

  • Die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten, indem sie schnell auf Schwankungen bei Erzeugung und Verbrauch reagieren.

Die 35,5 GW stellen somit die obere Grenze dar, die erreicht werden könnte, wenn Deutschland seine Klimaziele verfehlt und der Ausbau der erneuerbaren Energien langsamer voranschreitet als geplant. Es unterstreicht die Dringlichkeit, nicht nur die Erneuerbaren auszubauen, sondern auch die Kraftwerksstrategie für den Bau neuer, flexibler Anlagen voranzutreiben.

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